Montag, 28. Februar 2011

Bananenrepublik Deutschland!

Langsam finde ich es einfach nur noch peinlich, was sich unsere Kanzlerin da in der Affäre zu Guttenberg mittlerweile rausnimmt. Erst stellt sich heraus, dass die Doktorarbeit des Verteidigungsministers ein zusammengeflicktes Copy & Paste-Sammelsurium ist, dann wird Publik, dass zu Guttenberg auf seiner Homepage großkotzig seinen Lebenslauf mit einem "Prädikatsexamen" geschmückt hat, obwohl er lediglich ein "Befriedigend" im Examen geschafft hat und nun äußert sich die Kanzlerin über ihren Sprecher auch noch wie folgt zum offenen Brief von tausenden Wissenschaftlern:

Merkel habe Verständnis für die Kritik der Wissenschaftler. Sie teile aber nicht die Schlussfolgerung, dass es sich bei ihrem Verhalten um eine Missachtung der Wissenschaft gehandelt habe.

Langsam fehlen auch Konservativ-Liberalen die Worte ob dieser Peinlichkeiten.

P.S. Mir ist durchaus bekannt, dass in Bayern und Baden-Württemberg ein Examen ab 6,5 Punkten landläufig als "Kleines Prädikatsexamen" bezeichnet wird. Dann hätte Guti dies aber auch so bezeichnen müssen - wobei auch dies mehr als lächerlich gewesen wäre.

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Samstag, 26. Februar 2011

Causa Guttenberg - ein offener Brief an Bundeskanzlerin Angela Merkel

Eine Initative von Doktoranden wendet sich mit folgendem offenen Brief an Bundeskanzlerin Dr. Angela Merkel, der bereits mehr als 15.000 Unterzeichner hat:

Sehr geehrte Frau Bundeskanzlerin,

als Doktorandinnen und Doktoranden verfolgen wir die gegenwärtige Diskussion um die Plagiatsvorwürfe gegen den Bundesminister der Verteidigung, Herrn Karl-Theodor zu Guttenberg, mit großer Erschütterung und noch größerem Unverständnis. Wir haben den Eindruck, dass Sie mit aller Macht versuchen, einen Minister zu halten, der trotz massiver Gegenbeweise immer noch die Behauptung aufrecht erhält, er habe in seiner Doktorarbeit nicht bewusst getäuscht.

Mit dieser Vorgehensweise beschädigen die Bundesregierung und die Abgeordneten der Koalition nicht nur sich selbst, sondern viel mehr.

Zu Guttenberg musste bereits in der letzten Woche mehrfach Abstand von seinen zuvor beteuerten Aussagen in Bezug auf seine Dissertation nehmen. Die Internetgemeinde hat es in einer beispiellosen Art und Weise geschafft, eine Vielzahl von eindeutigen Plagiaten in der Dissertation von Herrn zu Guttenberg zu belegen. Diese Indizien sind von jedermann einzusehen und überprüfbar. Es nimmt kaum Wunder, dass sich Plagiatsexperten darüber einig sind, dass man hier nicht mehr von einigen „peinlichen Fehlern“ reden kann. Es handelt sich um massive, systematische Täuschung. Zu Guttenberg hat große Teile seiner Dissertation – und dies offenbar mit großem Ehrgeiz – zusammenkopiert und Quellen vertuscht, um sich den Doktortitel zu erschleichen, mit dem er dann nicht zuletzt auf Wahlplakaten geworben hat. Die Universität Bayreuth hat diesen Vorwurf nicht ausräumen können. Angesichts des Umfangs und der Anzahl der Plagiate wissen Sie genauso gut wie wir, dass am Ende der genauen Überprüfung durch die Universität nur ein Ergebnis stehen kann, was die Täuschungsintention des Ministers angeht. Man kann dies nicht „unbewusst“ tun.

Diese Täuschung als solche zu benennen, hat dabei nichts mit der Zugehörigkeit des Ministers zu einer bestimmten Partei zu tun. Auch von den Politikern der Opposition würden wir den Rücktritt als Minister fordern, hätten sie ihr Ehrenwort gegeben, ihre wissenschaftliche Leistung eigenständig und nur unter Zuhilfenahme der angegebenen Hilfsmittel erstellt zu haben, und dann trotzdem in massiver Weise dagegen verstoßen.

Herr zu Guttenberg hat am 23. Februar 2011 in der Aktuellen Stunde im Deutschen Bundestag darauf verwiesen, er wolle nur nach seiner Tätigkeit als Verteidigungsminister beurteilt werden. Er hat dabei auf eine Formulierung von Ihnen angespielt, wonach Sie ihn nicht als „wissenschaftlichen Assistenten“ eingestellt hätten.

Dies ist eine Verhöhnung aller wissenschaftlichen Hilfskräfte sowie aller Doktorandinnen und Doktoranden, die auf ehrliche Art und Weise versuchen, ihren Teil zum wissenschaftlichen Fortschritt beizutragen. Sie legt darüber hinaus nahe, dass es sich beim Erschleichen eines Doktortitels um ein Kavaliersdelikt handele und dass das „akademische Ehrenwort“ im wirklichen Leben belanglos sei.

Bei der Beachtung der Regeln guter wissenschaftlicher Praxis geht es nicht um „Fußnoten“, nicht um Kinkerlitzchen, die angesichts größerer politischer Probleme vernachlässigenswert sind. Es geht um die Grundlagen unseres Arbeitens und Vertrauenswürdigkeit. Wir bemühen uns daher in unserer eigenen Arbeit nach bestem Wissen und Gewissen, diesen hohen Anforderungen jederzeit nachzukommen. Wenn wir dies nicht tun, laufen wir (zu Recht) Gefahr, von der Universität verwiesen zu werden.

Die meisten von uns unterrichten zudem jüngere Studierende. Nicht selten ist es unsere Aufgabe, ihnen die Grundlagen wissenschaftlichen Arbeitens zu vermitteln. Wir halten die Studierenden dabei dazu an, von Anfang an sehr genau darauf zu achten, korrekt zu zitieren und jedes Hilfsmittel als solches kenntlich zu machen. Wir tun dies nicht, weil wir „Fußnotenfanatiker“ sind oder im „Elfenbeinturm“ sitzen und nicht wissen, was im wahren Leben zählt. Es geht uns schlicht darum, das Verständnis dafür weiterzugeben, dass wissenschaftlicher und damit gesellschaftlicher Fortschritt allein dann möglich ist, wenn man sich auf die Redlichkeit in der „scientific community“ verlassen kann. Verstoßen unsere Studentinnen und Studenten gegen diesen Kodex, sind wir gehalten, ihre Prüfungsleistung als ungenügend zu bewerten. Bei erneutem Verstoß droht in aller Regel die Exmatrikulation. Nach einer solchen Entscheidung bleibt der Eintritt der Betroffenen in viele Berufe zurecht verwehrt – auch in Berufe, in denen die persönliche Integrität weniger bedeutend sein mag als im Amt des Bundesverteidigungsministers.

Vielleicht sind wir altmodisch und vertreten überholte konservative Werte, wenn wir die Auffassung hegen, dass Aufrichtigkeit und Verantwortungsbewusstsein Werte sein sollten, die auch außerhalb der Wissenschaft gelten sollten. Herr zu Guttenberg schien bis vor kurzem auch dieser Meinung zu sein.

Forschung leistet einen wichtigen Beitrag zur gesellschaftlichen Entwicklung. Redliche und innovative Wissenschaft ist eine Grundlage des Wohlstands in unserem Land. Wenn der Schutz von Ideen in unserer Gesellschaft kein wichtiger Wert mehr ist, dann verspielen wir unsere Zukunft. Wir erwarten für unsere wissenschaftliche Arbeit keine Dankbarkeit, aber zumindest den Respekt, dass man unsere Arbeit ernst nimmt. Durch die Behandlung der Causa Guttenberg als Kavaliersdelikt leiden der Wissenschaftsstandort Deutschland und die Glaubwürdigkeit Deutschlands als „Land der Ideen“.

Möglicherweise aber halten Sie unseren Beitrag zur Gesellschaft schlicht für vernachlässigenswert. Dann möchten wir Sie aber bitten, in Zukunft nicht mehr von der von Ihnen selbst ausgerufenen „Bildungsrepublik Deutschland“ zu sprechen.

Mit freundlichen Grüßen
Die Unterzeichnerinnen und Unterzeichner
Die Original-Seite mit dem offenen Brief findet ihr hier: http://offenerbrief.posterous.com/

Montag, 21. Februar 2011

Guttenberg erklärt seinen Rücktritt

Vor wenigen Augenblicken hat der Verteidigungsminister Karl Theodor zu Guttenberg auf einer Wahlkampfveranstaltung im hessischen Kelkheim seinen sofortigen Rücktritt erklärt - und zwar seinen Rücktritt von der Promotion. Er habe sich am Wochenende nochmals mit seiner Doktorarbeit beschäftigt sei zu der Erkenntnis gekommen, dass er den Doktortitel nicht mehr führen werde. Er stehe zu dem Blödsinn, den er da geschrieben habe.

Zu Guttenberg verzichtet also freiwillig auf seinen Doktortitel. Zu dumm nur, dass die Promotionsordnung der Universität Bayreuth eine solche "Rückgabe" des Doktorhutes gar nicht kennt. Es bleibt abzuwarten, ob sich die Juristische Fakultät der Uni Bayreuth auf dieses offenkundige Mannöver von zu Guttenberg einlässt und es dabei belässt oder ob sie darüberhinaus den Doktortitel auch förmlich Entzieht, so wie es die Promotionsordnung vorsieht.

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Samstag, 19. Februar 2011

Hut ab, Herr Verteidigungsminister!

Auf der GuttenPlag-Seite wird gerade ein offener Aufruf an Karl Theodor Frh. zu Guttenberg diskutiert, dessen Text es inhaltlich besser auf den Punkt nicht hätte bringen können:

Sehr geehrter Herr Bundesminister zu Guttenberg,
in Ihrer Dissertation „Verfassung und Verfassungsvertrag: Konstitutionelle Entwicklungsstufen in den USA und der EU“ (Duncker & Humblot, 2009) finden sich zahlreiche Textpassagen, die wörtlich oder mit geringfügigen Änderungen aus Zeitungsartikeln, Fachaufsätzen und anderen Publikationen entnommen sind. In etlichen Fällen fehlt jegliche Quellenangabe; in anderen Fällen gibt es Fußnoten oder andere Hinweise, die aber nicht das Ausmaß der Textübernahme erahnen lassen. Dieser Befund ist nicht vereinbar mit dem Ehrenwort, alle verwendeten Quellen und Hilfsmittel angegeben zu haben, das Sie beim Einreichen Ihrer Arbeit unterschrieben haben. Sofern Sie dabei keine Täuschungsabsicht hatten, bleibt nur der Schluss, dass Sie Grundregeln wissenschaftlichen Arbeitens nicht verstanden haben.

Die Promotionsordnung der juristischen Fakultät zu Bayreuth lässt Ihnen den Ausweg, bei Fehlen einer Täuschungsabsicht könnten die Mängel Ihrer Arbeit durch Bestehen der mündlichen Prüfung geheilt sein. Was aber wäre ein auf diese Art bewahrter Doktorgrad wert? Ein Doktorgrad bedeutet den Ausweis der Befähigung zu selbständigem wissenschaftlichen Arbeiten. Sehr geehrter Herr Bundesminister zu Guttenberg, kein Mensch kann alles können. Die Wissenschaft ist nicht Ihre Welt. Sie werden auch ohne Doktorgrad noch Großes in Ihrem Leben leisten.

Indem Sie sich mit Ihrer Fakultät auf eine einvernehmliche Aberkennung Ihres Doktorgrades einigen, bewahren Sie die Universität Bayreuth vor einem erheblichen Ansehensverlust und bezeugen Ihren Respekt vor wissenschaftlicher Arbeit und akademischen Graden.


Quelle: http://de.guttenplag.wikia.com/wiki/Offener_Aufruf_an_Karl-Theodor_zu_Guttenberg

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Freitag, 18. Februar 2011

Guttenberg - wo hat er eigentlich angeblich Jura studiert?

Auf seiner Homepage steht: "Studium der Rechts- und Politikwissenschaften, Prädikatsexamen, Promotion im Jahr 2007 zum jur. (summa cum laude)". Aber irgendwie scheint keiner so genau zu wissen, wo genau unser werter Herr Verteidigungsminister überhaupt Jura studiert hat. In Bayreuth hat er promoviert. Vielleicht wird man bald sagen müssen, er hat es "versucht". Selbst im Internet findet man keinen wirklichen Hinweis darauf, wo zu Guttenberg Rechtswissenschaften studiert hat. Ein 2. Staatsexamen scheint er erst gar nicht gemacht zu haben.

Schön, wie er auf seiner Homepage auf sein Prädikatsexamen und die Summa-cum-laude-Doktorarbeit hinweist. Ich weiß leider auch nicht, wo zu Guttenberg Jura studiert hat. Aber ich habe eine Vermutung. Er wird dort studiert haben, wo eine schriftliche Hausarbeit Teil des Staatsexamens war...

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Die Kausa Guttenberg - eine Schande für die Wissenschaft

Aberkennung des Titels - allein so darf das Überprüfungsverfahren der Universität Bayreuth enden. Mir geht es hier nicht um die politischen Auswirkungen, die ein solcher Titelverlust mit sich bringen würde, sondern allein um die Frage der wissenschaftlichen Ehre. Herr zu Guttenberg erklärte heute in seiner kurzen Pressekonferenz, dass er nie bewusst getäuscht habe und wies erneut drauf hin, dass seine Doktorarbeit ja immerhin 475 Seiten und 1.200 Fußnoten habe. Hört sich viel an? Teilt man jedoch die Fußnoten durch die Seiten, kommt man rechnerisch auf nicht mal drei Fußnoten pro Seite. Und das ist für eine wissenschaftliche Arbeit nicht besonders viel.

Wo kämen wir hin, wenn die Uni Bayreuth dieses Sammelsurium von Plagiaten konsequenzenlos so hinnehmen würde? Es wäre ein Schlag ins Gesicht eines jeden, der sich seinen Doktorgrad durch harte und ehrliche Arbeit erworben hat. Es geht in der Arbeit von zu Guttenberg ja auch gar nicht um in der Eile vergessene Fußnoten. Es geht vielmehr um Stellen, die per Copy & Paste aus anderen Zeitschriften und Literaturquellen nahezu 1:1 übernommen wurden. Zwei solcher Plagiatsstellen in einer Seminar-, Studien- Haus- oder Diplomarbeit und der Kandiat wäre mit Pauken & Trompeten durchgefallen. Für einen Minister dürfen da keine anderen Anforderungen gelten - erst recht nicht, wenn die Arbeit mehr als nur eine Handvoll solcher Plagiate aufweist.

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Donnerstag, 17. Februar 2011

Schon mehr als 30 faule Stellen in Guttenbergs Doktorarbeit entdeckt?

Bei wem hat zu Guttenberg noch abgekupfert? Um die 30 Plagiatsstellen in der Doktorarbeit des Herrn zu Guttenberg sind scheinbar schon entdeckt worden. Auf der Seite GuttenPlag werden Interessierte dazu aufgerufen, selbst investigativ tätig zu werden und weitere geklaute Stellen in Guttenbergs Doktorarbeit zu posten. Das Internet als 5. Gewalt im Staate - es scheint zu funktionieren.

Im Zusammenhang mit der Kausa Guttenberg sind auch diese Fälle aus der Vergangenheit, die man für die CDU hier, hier und hier zum Nachlesen findet. Aber auch die SPD scheint vor falschen Doktoren nicht gefeit zu sein, wie dieser Artikel zeigt.



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Mittwoch, 16. Februar 2011

Die Doktorarbeit des Verteidigungsministers - alles nur geklaut?

Eine Promotion ist eine schöne Sache - zumal man sich nach erfolgreichem Abschluss mit einem Doktortitel schmücken kann. Auch unser Verteidigungsminister Karl-Theodor zu Guttenberg führt einen solchen Titel. Wer derart in der Öffentlichkeit steht wie Herr zu Guttenberg, muss damit rechnen, dass es Leute gibt, die geradezu nach Leichen im eigenen Keller suchen. Zu blöd, wenn es solche gibt und diese dann auch noch gefunden werden.

Im Fall zu Guttenberg hat ein Bremer Jura-Professor in der Dissertation von Herrn zu Guttenberg doch glatt einige Passagen entdeckt, die es so schon einmal irgendwo anders gegeben zu haben scheint. Der Verteidigungsminster dementiert bzw. spielt die Sache herunter. Er sehe einer Überprüfung seiner Arbeit gelassen entgegen.

Ihm ist zwar insoweit beizupflichten, als es bei einer Arbeit derartigen Umfangs durchaus vorkommen kann, dass eine Fußnote schlicht und ergreifend vergessen oder Widergegebenes falsch zitiert wird. Soweit so gut. Die Grenze des wissenschaftlichen Ethos ist jedoch dort überschritten, wo man fremde Textpassagen nahezu wortwörtlich - heute auch Copy & Paste genannt - als eigene übernimmt. Dann kann man sich auch nicht mehr damit herausreden, man habe einfach nur eine Fußnote vergessen. So scheint es aber offenbar in der Doktorarbeit von Herr zu Guttenberg einige Passagen zu geben, die im Wege des Copy & Paste ihren Urheber gewechselt haben. Wer sich selbst ein Bild davon machen möchte, kann dies auf der Seite der Süddeutschen Zeitung tun. Dort wurden die jeweiligen Texte nebeneinander gestellt und lassen sich so gut vergleichen.

Auch wenn damit noch nicht die Wissenschaftlichkeit der gesamten Doktorarbeit des Herrn zu Guttenberg an sich in Frage gestellt ist, ist es jedoch eines mit Sicherheit: dreist!

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Donnerstag, 3. Februar 2011

Die Wahl des kleineren Übels

Gestern war es mal wieder soweit: der Gang zum Arbeitsamt stand an, um den Antrag auf Arbeitslosengeld zu stellen. Da ich zuvor extra einen Termin vereinbart und gleich alle benötigten Unterlagen mitgenommen habe, war es ein recht kurzes Intermezzo. Nach gut zehn Minuten waren alle Daten im Computer der Sachbearbeiterin und sie verkündete mir, dass ich von nun ab stolze 438,- Euro Arbeitslosengeld pro Monat erhalten werden. Da dieser Betrag natürlich nicht ausreicht, um meinen monatlichen Bedarf zu decken, bleibt mir nun die Wahl, aufstockend Wohngeld oder Hartz IV zu beantragen.

Beim Wohngeld ist problematisch, dass Arbeitslosen- und Wohngeld zusammen immer noch nicht genug sind, um über die Runden zu kommen. Es bliebe hier nur die weitere Option, nochmal bei Mama & Papa anzuklopfen. Der ergänzende Hartz IV-Bezug finanziell betrachtet zwar die bessere Lösung, jedoch begibt man sich damit allein in die Zuständigkeit der Arge, was dazu führt, in der gleichen Schublade zu landen, in der auch die notorischen Arbeitsverweigerer und Fliesencouchtischbesitzer stecken. Dies bedingt dann auch, dass man bei seiner Jobsuche immer wieder von Maßnahmen der Arge (Bewerbertrainings, Eingliederungsmassnahmen, Motivationsseminare, etc) belästigt wird und darüberhinaus verpflichtet ist jeden zumutbaren Job anzunehmen, der einem angeboten wird (insbes. Callcenteragent, Leiharbeitsfirmen, etc).

Aus den gerade genannten Gründen tendiere ich zu erster Möglichkeit, auch wenn ich eigentlich nicht mehr vor hatte, meinen Eltern auf der Tasche zu liegen. Aber auch den Hartz IV-Stress habe ich auch keine Lust ;).

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