Jeder, der in Hessen sein Staatsexamen geschrieben hat, stand bisher vor der Qual der Wahl: kaufe ich mir für die Klausuren im Öffentlichen Recht nun den Fuhr/Pfeil (50,- Euro) oder doch lieber den von Zezschwitz (19,90 Euro). Für den von Zezschwitz sprach, dass er zunächst einmal 30,- Euro günstiger zu haben ist als der Fuhr/Pfeil und man in ihm schneller die gesuchte Norm findet. Allerdings ist der Fuhr/Pfeil deutlich umfangreicher und enthält eine Vielzahl von weiteren Gesetzen, die im von Zezschwitz nicht abgedruckt sind.
Die Gretchenfrage "Fuhr/Pfeil oder von Zezschwitz?" hat sich mit Verfügung des Justizprüfungsamts Wiesbaden vom 01. Juli 2010 erledigt. Seit November 2010 ist für die juristischen Staatsprüfungen in Hessen nur noch der von Zezschwitz als Gesetzessammlung im Öffentlichen Recht zugelassen. Dies hat den Vorteil, dass man sich 30,- Euro und die leidige Einsortiererei von Nachlieferungen erspart. Aktuelle und damit vor allem für die mündlichen Prüfungen maßgebliche Auflage des von Zezschwitz ist übrigens die 20. Auflage aus dem Jahre 2009. Ausgenommen von der Regelung sind die Prüflinge, die im September 2010 den schriftlichen Teil ihrer Prüfung abgelegt haben. Sie dürfen für ihre mündliche Prüfung Anfang 2011 noch wählen.
P.S. So mancher Antikapitalist wird sich schon immer aus ideologischen Gründen für den von Zezschwitz entschieden haben, da dieser im Nomos Verlag und nicht im C.H. Beck Verlag - der ja mittlerweile eine Quasi-Monopolstellung auf juristische Werke besitzt - erscheint. Dieser ideologische Denkansatz geht jedoch fehl, da der Nomos Verlag schon seit 1999 zur C.H. Beck Gruppe gehört.
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