Montag, 31. Januar 2011

Warum Facebook weiß, wo du dich im Internet herumtreibst...

Dem ein oder anderen dürfte es zwischenzeitlich auch aufgefallen sein, dass auf vielen Seiten im Internet der sog. "Gefällt mir"-Button von Facebook angebracht ist. Allein dieser Button ist es, der ein enormes Datenschutzrisiko darstellt - und das selbst dann, wenn man nicht darauf klickt.   

Viele Nutzer gehen mittlerweile sensibel mit ihren persönlichen Daten um. So konnte man damals, als StudiVZ noch das beliebteste deutsche soziale Netzwerk war, eine nutzerseitige Datenschutzwelle beobachten: nachdem sich viele zunächst mit ihrem Klarnamen dort angemeldet hatten, änderte eine große Anzahl von Nutzern im Laufe der Zeit seine bei StudiVZ hinterlegte Daten. So wurden Nachnamen einfach auf den Anfangsbuchstaben reduziert, aus Michael Müller wurde Michael M. oder Michael Mickymouse.

Bei Google ist es ja seit langem bekannt, dass Suchanfragen und dazugehörige IP-Adresse regisitriert werden, um dem Suchenden beim nächsten Aufruf personalisierte Werbung präsentieren zu können. Für Facebook hat nun eine noch weitergehende Möglichkeit aufgetan, mit der Facebook sehen kann, welche Seiten der einzelne Facebook-Nutzer im Internet so ansurft. Ruft der Surfer eine Webseite auf, auf der ein "Gefällt mir"-Button von Facebook eingebettet ist, erfolgt automatisch eine Verbindung im Hintergrund zu Facebook, bei der zunächst die IP des Surfers und die Seite, auf der sich der Surfer gerade befindet, an Facebook übermittelt werden. Besonders schön wird es, wenn man sich vor dem Surfen im Internet nicht richtig aus seinem Facebookprofil ausgeloggt und damit den Facebook-Cookie noch im Browsercache liegen hat. Dann wird neben der IP und der besuchten Webseite auch gleich noch eine direkte Verbindung zum Nutzer hergestellt, da Facebook nun IP und besuchte Webseite einer bestimmten Person zuordnen kann. Was Facebook mit diesen Daten macht, sei an dieser Stelle mal dahingestellt. Jedoch sollte sich jeder Nutzer dieser Möglichkeit bewusst sein.

Ich habe aus diesen Gründen den "Gefällt mir"-Button von Facebook aus meinem Blog verbannt. Geht ja schließlich keinen was an, dass ihr euch hier herumtreibt. Ihr selbst könnt auch ein wenig vorsorgen, indem ihr euch vor dem Surfen im Web aus eurem Facebook-Profil ausloggt und die Facebook-Cookies aus dem Browsercache entfernt. Dann ist zumindest eine direkte Zuordnung zu eurem Facebook-Profil nicht mehr ohne weiteres möglich.

Für Nutzer von Firefox gibt es eine recht einfache Möglichkeit, sein Surfverhalten vor Facebook zu verbergen. Ein findiger Programmierer hat ein kleines Addon erschaffen, das den "Gefällt mir"-Button auf den angesurften Webseiten einfach unterdrückt. Das Addon mit dem Namen "No FB Tracking" gibts hier und ist mit einem Klick auf "add to Firefox" in euren Browser implementiert.

10 Kommentare:

  1. Noch besser: Gar nicht erst bei Gesichtsbuch anmelden.

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  2. Oh, schön ist das nicht.

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  3. Ebenfalls sehr hilfreich:
    http://www.reclaimprivacy.org/

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  4. Spamm-Mails bekam ich schon, bevor es facebook überhaupt gab . . .

    Wer garantiert mir übrigens, dass dieses No-FB-tracking"-Addon nicht genau dasselbe macht, nämlich unbemerkt mein Surfverhalten registriert . . .?

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  5. @Vorredner:

    das kann dir niemand garantieren. Genausowenig wie dir jemand garantieren kann, dass dein Browser nicht nach hause telefoniert. Allerdings übersiehst du einen bedeutenden Unterschied: das "NO FB Trackin"-Addon könnte vielleicht dein Surfverhalten unbemerkt registrieren, aber dieses nicht ohne weiteres über deinen Facebook-Account mit deiner Person in Verbindung bringen.

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  6. Ok, Admin.
    Und selbst wenn das der Fall wäre, was hätte das für Folgen oder evtl. sogar Nachteile für mich persönlich? Mir ist das ganz ehrlich gesagt immer noch nicht klar.

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  7. derselbe wie vorher.

    Ich selber nutze übrigens FB seit Längerem recht intensiv zur Kontaktaufnahme mit einer bestimmten Gruppe von Usern (NICHT kommerziell) und bin froh, wenn es immer wieder neue Verknüpfungen gibt.

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  8. Das ist doch immer so das Problem bei Facebook: Ohne die Preisgabe seiner Daten sind viele Funktionen einfach nutzlos. Man kann natürlich geteilter Meinung sein, ob man die Funktionen braucht.

    StudiVZ z.B wurde für mich mit der fortschreitenden Umstellung auf Fantasienamen nutzlos, da der einzige Vorteil für mich der war, dass so gut wie jeder meiner Schul-Bekannten dort registriert und auch nach 6 bis 10 Jahren noch auffindbar war, selbst wenn man den Kontakt verloren hatte.

    Was mir gerade auffällt: Wie stehst du zum "Google Friend Connect"?

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  9. Wenn die letzte Frage an mich gestellt war, muss ich leider gestehen, das überhaupt nicht zu kennen, obwohl ich wirklich für meine eigenen "Zwecke" so gut wie jede Kontaktmöglichkeit ausnutze(n will) . . .
    Wo ist der Unterschied zu FB?

    Der fortschreitende Trend zu Fantasienamen machts mir übrigens auch immer schwerer - allerdings helfen mir dabei oft die zahlreichen Veknüpfungen, die andere User zu eben diesen Fantasienamen-Trägern haben :-)

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  10. Blogspot und Google Friend Connect gehören sowieso zum selben Laden (google). Daher erhöht die Verwendung von Google Friend Connect die Missbrauchsgefahr nicht wirklich.

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